Gestern Abend endeten im französischen Lyon die 47. WorldSkills, die Weltmeisterschaften der Berufe, mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung. Für das Nationalteam Deutsches Baugewerbe gab es Grund zum Jubeln: Die 19-jährigen Beton- und Stahlbetonbauer Muhammed Ali Lamain aus Stuttgart in Baden-Württemberg und Louis Ritschel aus Neumarkt in der Oberpfalz (Bayern) sind Vizeweltmeister geworden. Beide waren überglücklich über die Silbermedaille und dankten ihrem Trainer Josef Leberle, ihren Familien, Betreuern und allen Fans und Freunden für die großartige Unterstützung.
Muhammed Ali Lamain, amtierender Deutscher Meister, absolvierte seine Ausbildung bei der Gottlob Rommel Gruppe in Stuttgart: „Es ist einfach unfassbar, dass wir jetzt Vizeweltmeister sind. Ich war schon nach dem Abpfiff glücklich, dass wir alles geschafft haben, aber jetzt freuen wir uns natürlich umso mehr.“
Louis Ritschel, ausgebildet in der Klebl GmbH in Neumarkt, gewann die bayerischen Landesmeisterschaften und holte Silber bei den Deutschen Meisterschaften 2023: „Das waren anstrengende vier Wettkampftage und wir haben wirklich alles gegeben. Mehr wäre nicht mehr gegangen und jetzt wird gefeiert!“
Das Nationalteam wird getragen vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa war schlichtweg begeistert von der Leistung der Betonbauer: „Wer den beiden beim Wettbewerb zugesehen hat, kann einfach nur begeistert und vor allem sehr, sehr stolz ein. Sie haben mehr als 100 Prozent gegeben und wir gratulieren herzlich zur verdienten Silbermedaille! Vielen Dank auch an den Trainer Josef Leberle, der seit vielen Jahren erfolgreich das Team der Beton- und Stahlbetonbauer trainiert, an die Familien der beiden Teilnehmer und natürlich an die Ausbildungsbetriebe. Alle haben auch hier wieder Spitzenleistungen abgeliefert.“
Zur Wettkampfaufgabe
Die Beton- und Stahlbetonbauer mussten als erstes Werkstück eine ein Meter hohe Schalung herstellen. Die Wand hatte ein schräges Eck, einen viertel Rundkreis am Ende und wurde komplett betoniert. Sie enthielt auch Einbauteile, wie zum Beispiel ein aufgedoppeltes Sechseck und Aussparungen. Außerdem musste eine Bewehrung hergestellt werden, die ebenfalls bewertet wurde. Im Anschluss musste als weiteres Modul eine 2,50 m hohe Schalung errichtet werden mit zwei Wandecken, einer Schräge, einem Sturz und einer Stütze. Neben der Präzision war auch hier die Zeit die große Herausforderung.
Nationalteam Deutsches Baugewerbe: Insgesamt einmal Silber und vier Exzellenzmedaillen
Außer der Silbermedaille erreichte das Team folgende Platzierungen:
Fliesenleger Robin Liebler aus Bad Boll in Baden-Württemberg erreichte den 4. Platz und gewann eine Exzellenzmedaille
Franz Lehnert aus Nürnberg in Bayern erkämpfte sich im Wettbewerb der Stuckateure ebenfalls den vierten Platz und wurde mit einer Exzellenzmedaille ausgezeichnet
Einen weiteren vierten Platz erreichte Linus Großhardt aus Uhldingen-Mühlhofen in Baden-Württemberg im Wettbewerb der Zimmerer. Auch er wurde für seine Leistung mit einer Exzellenzmedaille ausgezeichnet
Aaron Masuch aus Reichshof in Nordrhein-Westfalen belegte im Wettbewerb der Maurer Platz 6 und erhielt ebenfalls eine Exzellenzmedaille
Leistungsstarke Partner: Die Sponsoren des Nationalteams
Die Teilnahme des Teams bei den internationalen Wettbewerben ist nur mit der großzügigen Unterstützung der Sponsoren möglich: Danke an die Adolf Würth GmbH & Co. KG, an BRZ Deutschland GmbH, Collomix GmbH, Nevaris Bausoftware GmbH, an STABILA Messgeräte, an die VHV Versicherungen sowie die Zertifizierung Bau GmbH.
Bildmaterial zu allen Aktivitäten des Teams finden Sie auf unserer Website: https://www.nationalteam-baugewerbe.de/
WorldSkills 2024 „Where there is a skill, there is a way“
Rund 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 70 Ländern und Regionen haben vom 10. – 15. September in Lyon an der Weltmeisterschaft der Berufe, den WorldSkills, teilgenommen. In 59 Berufen wurde unter dem Motto „Where there is a skill, there is a way“ um Medaillen gekämpft. Für Deutschland sind 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 37 Disziplinen angetreten. Dazu gehören auch die sechs Mitglieder aus dem Nationalteam Deutsches Baugewerbe.
Der Anspruch für die WorldSkills ist hoch und die Konkurrenz aus den anderen Nationen enorm. Während des Wettbewerbs müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb einer bestimmten Zeitvorgabe, verteilt auf vier Wettkampftage, ein oder mehrere Werkstücke errichten. Neben Schnelligkeit sind fachgerechte Ausführung bei absoluter Präzision gefragt. Am Ende bewertet das Expertenteam der jeweiligen Wettkampfdisziplin alle Werkstücke. Dabei zählt jeder Millimeter und entscheidet über einen Platz auf dem Siegerpodest.
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